
KickBeat – Review
Mit KickBeat veröffentlichen die Zen Studios ein musikalisches Beat ‚em up für die PlayStation Vita und PlayStation 3, in dem ihr zeigen könnt, wie viel Rhythmus ihr im Blut habt. Es gibt zwar einige Rhythmus-Spiele auf dem Markt, allerdings hat sie noch niemand mit Martial Arts gemischt. Ob die Mischung gelungen ist, könnt ihr in folgendem Beitrag lesen. Getestet haben wir die PlayStation Vita-Version.
Die Musik hat eine Geschichte
Die Story von KickBeat dreht sich um die Sphäre der Musik. In dieser Sphäre befindet sich die Energie der Musik. Denn sie formt die Melodie zum Rhythmus. Ein geheime Gruppe namens Orden der melodischen Faust, beschützt die Sphäre. Doch eines Tages wurde sie von dem Medienimperium Earth Entertainment ausgesaugt. Das Unternehmen besaß früher TV Sender, Clubs und Radiosender. Doch sie gingen pleite. Jetzt wollen sie mit der gestohlenen Musik ein Monopol errichten, da nur noch ihre Radiosender und Clubs Musik abspielen können. Selbst aus den MP3-Playern und den Lautsprechern bei Konzerten kommt kein Ton mehr raus. Jetzt muss Lee, der Protagonist des Spiels, um die Welt reisen, und den Boss von Earth Entertainment namens Halisi zur Strecke bringen.
Die Geschichte von KickBeat wird in Form von gezeichneten Sequenzen erzählt. Diese wirken ganz nett, aber aufgesetzt, sodass man das Gefühl hat, die Zen Studios mussten unbedingt eine Story in das Spiel quetschen. Es gibt zwar einige lustige Momente, allerdings halten diese sich in Grenzen.
Drück und berühre mich
Das Gameplay von KickBeat ist simpel. In jedem Level stehen wir in der Mitte einer Arena, in der uns Horden von Gegnern umkreisen. Greifen sie uns an, müssen wir die vier Tasten der PlayStation Vita im richtigen Moment drücken. Das Ziel des Spiels ist es, so lange durchzuhalten, bis die Musik endet. Am Ende wird unsere Leistung bewertet. Je besser diese ist, desto mehr Boni können wir freispielen. Das erhöht zudem den Wiederspielwert, da man in Versuchung kommt, seinen eigenen Highscore zu knacken.
Es gibt drei verschiedene Gegner-Typen, die uns an den Kragen wollen. Diese sind farblich gekennzeichnet: Rot, Gelb und Blau. Jeder von ihnen reagiert unterschiedlich auf die Musik bzw. auf den Beat. Die gelben Gegner greifen zu jedem vollen Beat an, während die Blauen jeden halben Beat zum Angriff nutzen. Die Roten greifen uns immer im Paar an, sodass wir auch mal zwei Tasten gleichzeitig drücken müssen. Das kann ganz schnell unübersichtlich und kompliziert werden, wenn wir mit einem schnelleren Lied in den Kampf ziehen.
Ein Vorteil der PlayStation Vita, gegenüber der PlayStation 3, ist der Touchscreen. Diesen können wir anstatt der Tasten des Controllers nutzen. Wir müssen den Bildschirm nur dort berühren, aus welcher Richtung der Gegner kommt. Problem ist allerdings, dass die Gegner aus allen Himmelsrichtungen angreifen und alles sehr schnell gehen muss. Hält man mit der einen Hand die Vita fest, und benutzt die andere, um mit den Fingern auf den Bildschirm zu tatschen, so verdeckt man mit seiner Hand einige Teile des Bildes und übersieht so manchmal die Widersacher. Hier sollte man die PS Vita auf einem flachen Untergrund legen, damit man beide Hände frei hat. Allerdings ist dies nicht der Sinn und Zweck eines Handhelds.
Rhythmus im Blut
Die Reise des Protagonisten Lee führt ihn um die ganze Welt. So treten wir in verschiedenen Arealen auf, die von einer Tanzfläche, bis hin zu einem Wrestling-Ring reichen. Auch das Design der Gegner passt sich dementsprechend an. Mal verhauen wir Ninjas, mal Türsteher oder schicken bewaffnete Söldner in das virtuelle Nirwana. Die Areale und die Vielfalt der Gegner machen das sonst so triste „Button-Smashing“ ein wenig abwechslungsreicher. Auch die Bosskämpfe sind gut, aber nicht wirklich besonders.
Der Soundtrack von KickBeat kann sich hören lassen. Allerdings nur für diejenigen, die auf etwas härtere Musik stehen. Überwiegend bestehen die Genres aus technischen Rock. Insgesamt gibt es 18 Lieder von unterschiedlichen Künstlern. Mit dabei sind unter anderem Celldweller, Papa Roach, Voicians und Marilyn Manson. Das bedeutet auch, dass KickBeat nur 18 Level hat, die bestritten werden können. Die Kampagne des Spiels ist also dementsprechend kurz. Dafür gibt es aber vier Schwierigkeitsgrade, die das Spiel in die Länge ziehen. Allerdings lassen sich so neue Kostüme, Spielmodi und andere Boni freischalten. Ebenso lässt sich die Kampagne noch mit einem weiteren Charakter bestreiten, der seine eigene Hintergrundgeschichte besitzt.
Wer dennoch nicht genug bekommen kann, der darf seine eigene Musik verwenden und mit ihr die Welt retten. Doch erst einmal ist ein wenig Arbeit nötig. Das Feature analysiert die eigene Musik nicht automatisch. Den Beat müssen wir manuell eingeben, indem wir eine Taste zum richtigen Zeitpunkt drücken. Die ganze Prozedur muss man drei Mal wiederholen. Ist die Tortur abgeschlossen, dürfen wir mit unserem eigenen Lied kämpfen. Ein nettes Feature, aber völlig unbrauchbar für einige Genres. Die normalen Pop-Songs funktionieren gerade noch so. Die Genres Metal, House, und alles was einen ziemlich schnellen Beat hat, kann man getrost vergessen. Schade, hier hätte man ein Tool entwickeln sollen, dass die Lieder automatisch und korrekt erkennt.
Visuelles Geplänkel
Ursprünglich wollten die Zen Studios die Kampf-Moves per Motion-Capturing-Verfahren in das Spiel bringen. Doch sie entschieden sich dagegen, da die Animationen zu langsam waren und der Rhythmus nicht mehr gepasst hat. So wurden die Charaktere zum Schluss von Hand animiert. Die Animationen und die Moves sehen wirklich flüssig und natürlich aus. Man merkt gar nicht, dass diese von Hand gefertigt wurden.
Auch sonst sieht KickBeat ganz schick aus. Leuchtende Farben und Details im Hintergrund, wie pulsierende Lichter, schaffen eine gute Atmosphäre. Es gibt keine störenden Ruckler oder sonstige Einbrüche in der Framerate. Die Hardware der PlayStation Vita macht einen guten Job.
Fazit
KickBeat ist ein Spiel für zwischendurch, mehr aber auch nicht. Es kann nicht lange an den kleinen Handheld fesseln. Hat man die Kampagne zwei oder drei Mal durchgespielt, so kommt schnell Langeweile auf, da es nicht viele Songs gibt. Die Idee, ein Rhythmus-Spiel mit Martial Arts-Einlagen zu mischen, ist interessant. Dennoch hätten die Zen Studios ein wenig mehr aus dem Spiel rausholen können.
Titel: KickBeat
Genre: Musik / Rhythmus
Plattform: PlayStation Vita / PlayStation 3 / Cross-Buy
Entwickler: Zen Studios
Website: http://blog.zenstudios.com/
Release: 11. September 2013