Review / Preview

Air Conflicts: Vietnam – Review

Publisher bitComposer und die Entwickler von Games Farm setzten mit Air Conflicts: Vietnam die Arcade-Reihe fort und schicken euch in den Vietnam Krieg. Ob das Spiel in den siebten Himmel fliegt oder eine Bruchlandung macht, könnt ihr im folgenden Text lesen. Durch das Review flogen wir mit der PC-Version.

Der Vietnamkrieg. Wir schreiben das Jahr 1962. Ein Konflikt, der 20 Jahre zuvor begann, spitzt sich zu. Vietnam ist ein geteiltes Land. Der kommunistische Norden kämpft in einem erbitterten Bürgerkrieg gegen den antikommunistischen Süden. Die USA befinden sich im Kalten Krieg mit der Sowjetunion und beschließen, als Demonstration ihrer Interessen, Südvietnam im Kampf gegen die kommunistischen Vietcong-Truppen zu unterstützen. Wir schlüpfen in die Rolle von Joe Thompson, einem mutigen Piloten der US Air Force während des Vietnamkrieges. Als einer der ersten Soldaten der USA erreicht er Vietnam. Er ist jung, talentiert und pflichtbewusst. Der Wille, seinem Land zu dienen und dadurch Menschen zu helfen bestimmt sein Leben.

Die Story von Air Conflicts: Vietnam wird in Form von Zwischensequenzen erzählt. Die leider nicht sehr hochauflösend sind. Immer wieder wird man mit unscharfen Videos konfrontiert, welche die Stimmung um einiges nach unten drücken. Dafür regt die Geschichte zum Nachdenken an und zeigt, wie grausam der Krieg eigentlich ist. Dennoch ist die Geschichte um Joe nicht sehr spannend.

Vor jeder Mission dürfen wir uns einen Überblick über die Jets und Hubschrauber verschaffen die uns in der Mission begleiten werden. So erhalten wir detaillierte Informationen über das jeweilige Fluggerät, samt Statistiken und Daten zu den Waffensystemen. Hier haben sich die Entwickler viel Mühe gegeben um den Spieler zu informieren.

Die ersten beiden Missionen, die wir im Rahmen der Kampagne bewältigen müssen, machen uns mit der Steuerung des Spiels vertraut. Man benötigt keine großartige Fingerakrobatik und man muss auch kein dickes Handbuch lesen, um die Steuerung des Spiels zu verstehen, da sie sehr simpel gehalten ist, wie man es von einem Arcade-Spiel erwartet. Gut ist auch, dass man wählen kann, ob man lieber mit der Maus und Tastatur, einem Xbox 360-Controller, oder mit einem Joystick in den Krieg ziehen möchte. Allerdings leidet die Flugphysik unter dem Arcade-Stil. Diese ist nämlich nicht vorhanden. Startet man zum Beispiel ein Ausweichmanöver mit dem Hubschrauber nach links oder rechts, so bewegt er sich mit einem Affenzahn in die jeweilige Richtung. Sogar schneller, als der Hubschrauber eigentlich fliegen kann. Das Manöver sieht ziemlich unnatürlich aus. Ebenso fragwürdig ist, warum ein Hubschrauber noch vorne fliegen kann, wenn er nach hinten geneigt ist.

Das Design der einzelnen Missionen ist gut, allerdings auch nicht sehr abwechslungsreich. Mal müssen wir eine gegnerische MG-Stellung bombardieren, mal einen Verbündeten beschützen oder uns hinter ein Maschinengewehr klemmen, um in guter alter Rail-Shooter Manier die feindlichen Truppen zu eliminieren. Natürlich beschränken sich die Missionen nicht nur auf den Boden, sondern wir dürfen den Luftraum auch mal von feindlichen MIGs säubern. An unserer Seite kämpfen unsere Wingmen. Zwischen diesen können wir frei hin- und herschalten. Das ist in einigen Missionen auch nötig, da die künstliche Intelligenz nicht über eine Intelligenz verfügt.

So fliegen wir in einer Mission mit unserem CH-47 Chinook, einem Transport-Hubschrauber der über keinerlei Waffensysteme verfügt, zu einer Landezone. Dort müssen wir unsere Bodentruppen absetzen. Doch der Weg dorthin ist gespickt mit allerhand Luftabwehr-Geschützen. An unserer Seite sind zwei AH-1 Cobras, die uns eigentlich unterstützen sollen. Allerdings folgen sie uns nicht, sondern drehen am Startpunkt der Mission ihre Kreise. Wir müssen dann manuell auf unsere Wingmen schalten und den Weg säubern. Auch im Luftkampf kommt es vor, dass unsere Verbündeten einfach im Kreis fliegen, während uns die feindlichen Kampfjets vom Himmel holen. Die Missionsgebiete sind zudem sehr klein. Vor allem, wenn man mit einem Jet in die Schlacht zieht. Man erreicht schneller die Begrenzung als einem lieb ist. So fühlt man sich die ganze Zeit doch sehr eingeengt.

Grafisch kann Air Conflicts: Vietnam nicht mit aktuellen Spielen mithalten. Zwar gibt es auf dem PC viele Einstellungen, wie Kantenglättung, Spiegelungen oder Schärfegrad der Texturen, allerdings sieht man es im Spiel nicht wirklich. Unscharfe Texturen, Kantenflimmern, Treppchenbildung, zweidimensionale Bäume und Feuer, das einfach aus überlappenden Grafiken besteht, lassen Air Conflicts: Vietnam einfach unschön aussehen. Das einzige, was wirklich hervorsticht, sind die Modelle der Hubschrauber und Kampfjets. Hier stimmen die Texturen – bis auf die fehlende Kantenglättung – und die Instrumente, die man sehen kann, wenn man die Kamera in die Cockpit-Perspektive wechselt, sehen ebenfalls nicht schlecht aus. Selbst einige Spiegelungen des Lichts auf den Kampfjets sowie Hubschrauber lassen sich ausmachen. Wir haben das Spiel mehrmals und auf verschiedenen Rechnern installiert, da wir dachten, dass es ein Problem mit den Grafikeinstellungen geben muss. Jedes mal kamen wir zu dem gleichen Ergebnis. Des Weiteren tauchen immer wieder diverse Pop-ups in der Spielwelt auf, trotz hoher Sichtweite.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die deutsche Synchronisation des Titels. Die Sprecher wirken sehr gelangweilt und lustlos. Positiv dagegen ist die musikalische Untermalung. Die Entwickler haben extra Songs aufgenommen, um den Flair der 60er Jahre einzufangen. Die Lieder hören sich an wie die früheren Songs der Rolling Stones und versprühen eine gute Stimmung. Auch die Sounds der Flugzeuge sowie der Waffen können sich hören lassen. Wirklich schade das man nicht auch ein wenig mehr in die Synchronisation investiert hat.

Air Conflicts: Vietnam bietet auch einen Mehrspieler-Part, in dem man entweder lokal oder online gegeneinander antreten kann. Die gängigen Modi wie Deathmatch, Team-Deathmatch und Capture the Flag sind ebenfalls mit dabei. Leider findet man kaum jemanden im weltweiten Netz, der den Multiplayer-Modus spielt. Für unseren Test mussten wir schon eine Weile warten, bis jemand unserem Spiel beigetreten ist. Dafür macht der Mehrspieler-Modus für eine Weile ziemlich Spaß, wenn man sich gegenseitig durch die Wolken jagt. Schade das auch hier die kleinen, abgegrenzten Gebiete negativ auffallen.

Leider ist Air Conflicts: Vietnam am Ende nicht der erhoffte Arcade-Spaß. Das Spiel hat zwar seine gewissen Momente, kann allerdings nicht wirklich lange an den Bildschirm fesseln. Ebenso drücken die Künstliche Intelligenz der Mitstreiter und die etwas angestaubte Grafik den Spielspaß nach unten. Auch der Mehrspieler-Modus schafft keine Abhilfe, da dieser nicht gut besucht ist. Die Entwickler von Games Farm hätten aus dem Spiel wirklich mehr rausholen können.

Titel: Air Conflicts: Vietnam

Genre:  Arcade-Flight-Action

Plattform: PC, Xbox 360, PlayStation 3

Entwickler: Games Farm

Publisher:  bitComposer Games

Release: 02.10.2013

USK: Ab 16 Jahren

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