Review / Preview

Diablo III – Review

Seit dem 15. Mai 2012 dürfen wir nun nach Sanktuario. Am Anfang der Geschichte herrscht allgemeine Verwirrung. Vor wenigen Tagen ist ein Meteor vom Himmel gefallen und hat einen tiefen Krater hinterlassen. Neu Tristam wird von Zombiehorden angegrifenn und man muss sich den Weg in die Stadt zunächst freikämpfen. Außerdem werden Dorfbewohner in Zombies verwandelt, die man von dem grausamen Schicksaal erlösen muss. Außerdem ist Cain – mal wieder – verschwunden und muss ihn mit Hilfe seiner Enkelin Leah retten.Diablo 3 macht im Bezug auf die Geschichte sehr vieles richtig. Die gute deutsche Sprachausgabe sorgt für eine sehr stimmige Atmosphäre. Die Geschichte wird in Gesprächen sehr gut erzählt und in mehreren Zwischensequenzen in jedem Akt nochmal ein kurzes Resümee gezogen mit einen kleinem Ausblick nach vorne. Am Ende eines jeden Aktes wartet ein tolles Video auf euch. Es gibt zwischen euch und eurem Begleiter sehr stimmige Dialoge und beim wiederholten Durchspielen unterhält sich euer aktueller Begleiter mit den neu gefundenen Begleitern. Die Geschichte hält für euch auch mehrere tolle Überraschungen bereit, die ich an dieser Stelle nicht Spoilern möchte. Wie üblich spielen wir einen Charakter aus der dritten Person und bewegen uns mit Klicks durch die Gegend. Das klassische Prinzip des Hack & Slay wird wieder sehr gut umgesetzt. Beginnen wir aber erst mal mit der Charaktererstellung.

Man kann in Diablo 3 zwischen 5 Helden wählen. Hierbei gibt es keine ganz großen Überraschungen. Es gibt den Barbar und die Zauberin. Im Vergleich zu Diablo 2 gibt es drei neue Klassen. Den Mönch, den Hexendoktor und die Dämonenjäger. Alle Klassen haben eine eigene Ressource und ein eigenes Management der Ressource. Aber alle Klassen können ihre Ressource sehr schnell mit starken Fähigkeiten verbrauche und müssen danach auf schwächere Fähigkeiten zurückgreifen, die ihre Ressource wieder aufbauen. Der Barbar baut seine Wut bei Schlägen auf. Wenn er nicht im Kampf ist, baut sich die Wut ziemlich schnell wieder ab. Normalerweise benutzt der Barbar mächtige Fähigkeiten, um seine Wut abzubauen. Der Mönch baut seine Ressource, Geisteskraft, ebenfalls mit Schlägen auf, aber nicht wieder ab, es sei denn er benutzt entsprechende Fähigkeiten. Die Zauberin hat arkane Kraft zur Verfügung, die sich automatisch sehr schnell regeneriert und wieder mit mächtigen Zaubern verbraucht werden kann. Der Hexendoktor darf das gute alte Mana benutzen, was sich ähnlich wie bei der Zauberin automatisch aufbaut und mit mächtigen Flüchen oder mit dem Herbeirufen von Begleitern ausgegeben werden kann. Dem Dämonenjäger stehen gleich zwei Ressourcen zur Verfügung, die sich beide von selbst aufbauen. Die ein ist Hass, die der Dämonenjäger für starke Schadensfähigkeiten einsetzt und die andere Disziplin, die Fähigkeiten benötigen, die zum Vermeiden von Schaden gedacht sind. Das neue Ressourcen macht jeden Charakter einzigartig in der Spielweise und da die Ressourcen sehr schnell auf und abgebaut werden können, soll das Kämpfen sehr schnell gehen, was meiner Meinung nach sehr gut gelungen ist.

Von vielen sehr begrüßt ist das neue Talentsystem. Es gibt keine drei Talentbäume mehr wie in Diablo 2. Man bekommt bis Level 30 alle seine Fähigkeit automatisch freigeschaltet und ab Level 6 immer mehr Runen.Runen sind  Fähigkeiten-Erweiterungen. Pro Fertigkeit kann man eine Runen aktivieren, um dieser Fähigkeit einen weiteren Effekt hinzuzufügen oder deren Effekt zu verstärken. Man bekommt pro Fähigkeit 5 Runen, was eine relativ hohe Vielfalt bietet. Man muss dabei aber fairerweise sagen, dass nicht alle Runen sinnvoll sind. Meistens gibt es zwei bis drei sinnvolle Runen pro Fähigkeit. Die Fähigkeiten werden in unterschiedliche Kategorien eingeteilt. Von Blizzard ist standardmäßig der Wahlmodus ausgeschaltet, sodass man eine Kombination aus Ressourcen aufbauenden, abbauenden Fähigkeiten in seine sechs maximal möglichen Slots bekommt. Außerdem eine Überlebensfähigkeit und in der Regel eine starke Schadensfähigkeit. So lässt sich in den leichten Schwierigkeitsgraden gut spielen und damit ist Diablo 3 sehr Einsteiger freundlich. Spieler, die Diablo bereits kennen, können den Wahlmodus getrost aktivieren und sich so eine eigene Kombination aus Fähigkeiten zusammenstellen. Allerspätestens ab Hölle ist das jedem zu empfehlen. Das Beste an dem Talentsystem ist, dass man, im Gegensatz zu Diablo 2, jederzeit alle Fähigkeiten neu wählen kann, sodass man immer probieren kann, was die beste Kombination für sich selbst ist. Dieses neue Talentsystem ist eine sehr wichtige neue Komponente und hat mich, wie wahrscheinlich jeden, sehr gefreut und zum Experimentieren angetrieben. Man lernt immer wieder neue Stärken des Charakterns kennen.

Da die Primärattribute auf Stärke, Geschicklichkeit, Intelligenz und Vitalität reduziert wurden und bei Stufenaufstiegen auch nicht mehr in diese Attribute investiert werden kann, muss man seinen Charakter über die Ausrüstung in die richtige Richtung lenken. In den niedrigen Schwierigkeitsgraden ist das gar kein Problem. Der Sprung in den nächsten Schwierigkeit wird zwar jedes Mal schwerer, aber erst von Hölle auf Inferno wird es richtig schwierig. Die Äkte im letzten Schwierigkeitsgrad machen jedes Mal wieder einen großen Sprung nach oben, was den Schwierigkeitsgrad angeht. Die entsprechende Ausrüstung dafür zu bekommen ist sehr schwierig. Blizzard hat zwar einen Schmied eingebaut, den man mit Gold bis auf Stufe 10 bringen kann,  dieser möchte aber zum Schmieden der hochleveligen Gegenständen allerdings jede Menge Bares haben, sodass sich das Schmieden fast nicht auszahlt. Man kann zwar hochlevelige Schmiedepläne finden, aber die sind sehr rar gesät. Zusammen mit dem Schmied hat Blizzard den Juwelier eingebaut, der die Edelsteine hochrüstet. Das natürlich wieder gegen jede Menge Gold. Nach hinten heraus wird die Aufrüstung der Edelsteine auch immer unlukrativer. Als letzte Möglichkeit bleibt da nur noch das neue Aktionshaus, um etwas bessere Ausrüstung zu bekommen oder farmen, farmen, …

Das Farmen wird aber Stufe 60 durch den Stärkungszauber „Mut der Nephalem“ deutlich erleichtert, da man bei dem 5-mal stapelbaren Zauber sehr viel höhere Chancen bekommt Gold und magische Gegenstände zu finden. Trotzdem wird man alles andere als überschüttet mit tatsächlich nützlichen Gegenständen. Dieser Stärkungszauber wird beim töten von Elitegruppen gewonnen. Der Stärkungszauber verschwindet sofort, wenn man eine andere Fähigkeit in die Leiste zieht, so muss man sich für eine Kombination entscheiden.

Wie von Blizzard angekündigt sind die Elitegruppen auf Inferno deutlich stärker als die Bosse. Die Schadensspitzen sind unsagbar hoch und sollen laut Blizzard auch etwas verringert aber keinesfalls komplett entfernt werden. Alleine ist das Spiel aufgrund von gewisser Fähigkeiten der Elitegruppen sehr viel schwerer. Wenn man nicht jede Elitegruppe stehen lassen möchte, muss man sich gut ausrüsten, da man ansonsten nur sehr geringe Chancen hat sich auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad zu behaupten.

Bei den Bossen muss man auf wichtige Fähigkeiten achten, aber natürlich auch nur auf den etwas höheren Schwierigkeitsgraden natürlich mehr als auf niedrigen. Auf Inferno hingegen darf man sich kaum noch Fehler erlauben, da ansonsten der Tod sehr schnell kommt. Es gibt in jedem Akt mehrere Zwischengegner, die alle gut in die Geschichte eingebunden sind. Bei manchen etwas weniger bei manchen etwas mehr.

Die Ebenen werden wie in Diablo 2, bis auf kleiner Abschnitte, zufällig generiert. Generell kann man sagen, dass alle Ebenen sehr stimmig aussehen und durch viele Gegenstände, die man auf Gegner herabregnen lassen kann, sehr interaktiv sind. Bei einigen sehr großen Elementen lernt man allerdings schnell den Aufbau. Auf vielen Ebenen gibt es zufällige Events, die oftmals eine zufällige Quest beinhalten und so jede Ebene einzigartiger erscheinen lässt. Diese Events sind auch mit Erfolgen verbunden, die man bekommt, wenn man diese erfolgreich abschließt.

Zum Schluss muss ich leider noch zu etwas Kritik kommen. Blizzard hat mit einigen Dingen leider immer noch Schwierigkeiten. Dass man nicht direkt pünktlich um null Uhr nach Sanktuario konnte, war zu erwarten. Leider waren in den ersten zwei Wochen Lags und Loginprobleme an der Tagesordnung. Mittlerweile ist das nicht mehr ein so großes Problem. Das größte Problem ist das Auktionshaus. Dieses wurde erst nach ca. drei Wochen voll funktionsfähig gemacht.

Als Spieler von Diablo 1 und 2 muss ich sagen, dass Diablo 3 alle Erwartungen erfüllt und sie auch teilweise übertrifft. Das Spielen macht sehr großen Spaß und der letzte Schwierigkeitsgrad wird in jedem Fall auch alle, die eine große Herausforderung suchen, diese auch bieten. Die Klassen sind sehr gut designt und jede hat einzigartige Fähigkeiten. Blizzard hat die alten Fehler aus Diablo 2 auch nicht übernommen. Dazu gehört vor allem das neue Fähigkeitssystem, bei dem man jederzeit alle seine Fähigkeiten ändern kann. Außerdem wird die Geschichte sehr viel besser erzählt und hat einen größeren Umfang. Jeder Akt, bis auf der vierte, verfügt über zehn Aufgaben, die es abzuarbeiten gilt. Jede Aufgabe hat mehrere Unterpunkte, zu denen man wechseln kann. So ist das Zusammenspielen mit Freunden gar kein Problem, da man jederzeit zu einer früheren Quest zurückkehren kann. Für alle bestehenden Probleme kündigt Blizzard bereits einen Patch an. Das Spiel bekommt von mir eine klare Kaufempfehlung.

Silver Award

Das Review bezieht sich auf die Version 1.02. Einige Kritikpunkte könnten sich gegebenenfalls ändern, da Blizzard mit den Patch 1.03 einige Änderungen am Spiel vornimmt.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner