Review / Preview

Foul Play – Review

Mit Foul Play bringen die britischen Entwickler von Mediatonic eine Co-op Rauferei für den PC und die Xbox 360 auf den Markt. Nachdem wir das Spiel auf der Gamescom schon antesten durften, konnten wir uns nun einen kompletten Eindruck des Spiels machen. Im Nachfolgenden testen wir die PC-Version.

Das Spielprinzip ist ziemlich einfach. Dämonenjäger Baron Dashforth hat sich nach 40 Jahren Berufserfahrung dazu entschlossen, seine Geschichte als Theaterstück aufzuführen. Wir selbst schlüpfen in die Rolle von Baron Dashforth. An unserer Seite kämpft unser treuer Gefährte Scampwick Steerpike. Zumindest dann, wenn man zu zweit online oder lokal im kooperativen Modus spielt. Falls man sich alleine auf die Bühne wagt, übernimmt leider keine KI die Rolle von Scampwick.

Vorhang auf!

In 22 Akten können wir uns mit vielen Arten von Monstern und Dämonen kloppen. Das Ziel es ist, wie im jedem Theater, die Zuschauer zu unterhalten. Dies geschieht über den Aufbau von Kombopunkten. Jeder Schlag bzw. Treffer zählt als Kombopunkt. Wird man getroffen oder die Zeitspanne zwischen zwei Treffern wird zu groß, werden die Kombopunkte auf null gesetzt. Je nachdem wie der Kampf läuft, reagiert auch das Publikum auf die Situationen. Schafft man es seine Gegner zu dominieren, jubelt und feiert das Publikum. Zwischenzeitlich geht auch eine Laola-Welle durch den Saal. Sollte man aber dauerhaft getroffen werden oder den Kampf „unspektakulär“ gestalten, indem man keine Kombopunkte aufbaut, so fängt das Publikum mit Buh-Rufen an und das Theater schließt den Vorhang. Die Zufriedenheit des Publikums ist so genommen unser Lebensbalken.

Die Inszenierung des Publikums ist wirklich gelungen. Gerade wenn man es schafft über 50 Punkte aufzubauen und das Publikum anfängt zu toben, wird man mitgerissen und versucht es auf die Spitze zu treiben. Auf der Bühne findet man immer wieder kleine Gimmicks und Missgeschicke der Bühnen-Crew. Besonders der Hausmeister ist ein wiederkehrender Charakter, der mit den schnellen Szenenwechseln nicht immer hinterherkommt.

Von Szene zu Szene, ändert sich die Umgebung und der Hintergrund der Bühne. Der Wechsel der Requisiten ist wirklich schön animiert. Auch in dem Bereich wo wir kämpfen, gibt es immer wieder neue Gegenstände, die auch zum Hindernis werden können. Mit den ganzen Umgebungen werden uns auch 50 verschiedene Gegner präsentiert. Diese Greifen auf unterschiedliche Art an und bewegen sich auch unterschiedlich schnell. Manche besitzen auch die Möglichkeit zu Geschossen oder Wurfwaffen zu greifen. Dadurch muss man immer die ganze Bühne im Blick behalten, um die hart erkämpften Kombopunkte durch Fernangriffe nicht zu verlieren.

Eine weitere positive Eigenschaft ist, dass es sich dabei nicht um einen reinen 2D-Sidescroller handelt. Wir können uns auf der Bühne nicht nur nach links und rechts bewegen, sondern auch hoch und runter. Damit wird der Anspruch noch ein wenig angehoben. Das Spiel folgt dem Prinzip „einfach zu lernen, schwer zu meistern“.

Bühne frei!

Das Meistern fällt besonders schwer, wenn man Foul Play auf dem PC mit einer Tastatur spielt. Das Spiel ist eindeutig für den Xbox 360-Controller gemacht. Als Standardeinstellung ist der Controller eingestellt. Das geht soweit, dass bei jedem Start des Spiels die Tastatur erst eingestellt werden musste. Falls man noch die Tasten umgelegt hat, müssen diese auch neu verstellt werden. Auch während des Spielens, wenn man neue Attacken freischaltet, werden diese nur mit den Controller-Tasten beschrieben. Dadurch muss man erst einmal nachschauen, welche die entsprechende Taste auf der Tastatur ist. Hat man erstmal das Hindernis mit der Tastatur überwunden – oder man benutzt sofort einen Controller -, dann können verschiedene Kombinationen von Angriffen ausgeführt werden.

Jeder Akt, den man spielt, beinhaltet auch drei Sonderaufgaben. Diese können während des Aktes erfüllt werden. Es sind kleine Sonderaufgaben wie 50 oder 100 Kombopunkte an einer gewissen Stelle erreichen oder den Anführer einer gegnerischen Gruppe zuletzt umhauen. Zur Hilfe bekommt man an den gewissen Stellen auch eine Einblendung, dass es dort eine Aufgabe zu meistern gilt. Wenn man es schafft, alle drei Aufgaben zu erfüllen, dann können im Menü bis zu zwei Gadgets bzw. Halsketten ausgewählt werden. Diese bringen den Charakteren kleine Boni auf Angriffe oder Aktionen. So liefert das erste Gadget zum Beispiel drei Kombopunkte, wenn man erfolgreich einen Angriff pariert. Je weiter man im Spiel fortschreitet, desto anspruchsvoller werden diese Aufgaben. Meist sind es die gleichen Forderungen, aber die Gegebenheiten im Spielverlauf werden anspruchsvoller.

Applaus!

Das Spiel besitzt leider keine Synchronisation. Unterhaltungen werden in Form von Sprechblasen angezeigt. Der Inhalt dieser Gespräche ist teilweise ganz witzig, aber nicht wirklich interessant. Zum Glück kann man diese schnell wegklicken, um weiter zu spielen. Ein einmaliges durchspielen des Spiels dauert um die vier bis fünf Stunden. Darüber hinaus bietet Foul Play aber etliche weitere Stunden Spielzeit, indem man versucht, die oben genannten Aufgaben zu erfüllen und natürlich durch das erreichen eines Highscores.

Im Co-op Modus entfaltet Foul Play sein volles Potential, und weckte auch unseren Ehrgeiz nach noch höheren Kombos und Highscores. Zu zweit über dem Bildschirm zu flitzen macht eindeutig mehr Spaß, als alleine die Bühne zu betreten. Vor allem, weil dort mehr Chaos herrscht und es Team-Angriffe gibt.

Die Inszenierung des Spiels ist den Entwicklern mit viel Liebe zum Detail gelungen. Das merkt man besonders in der Gestaltung und Animation des Bühnenbildes, wenn die einzelnen Szenen wechseln. Auch die Idee hinter Foul Play ist gut gelungen. Zwar präsentiert sich das Spiel sehr comichaft und überzeichnet, aber das ist auch gut so. Am besten ist es, wenn ihr euch einen Freund schnappt und zusammen bei einer Tasse Tee mit Milch in die Tasten haut. Very British!

Silver Award

Titel: Foul Play

Genre:  Co-op Brawler

Plattform: PC, Xbox 360

Entwickler: Mediatonic

Publisher:  Devolver Digital

Website: http://foulplaygame.com/

Release: 18.09.2013

USK: Ab 12 Jahren

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